Geplante Grabenverschlüsse im Mannhagener Moor, Quelle: Succow Stiftung

Das Mannhagener Moor ist ein Schmetterlingsparadies, das auch zwei bundesweit stark gefährdete Schmetterlingsarten beherbergt: Die auf Hochmoore spezialisierten Arten Hochmoor-Bläuling und Hochmoor-Perlmutterfalter. Sie benötigen hydrologisch stabile Verhältnisse. Auch deshalb soll ein naturnahes Wasserregime im Mannhagener Moor wiederhergestellt und das ursprüngliche Binnenentwässerungssystem möglichst vollständig rekonstruiert werden. Moor-, Arten- und Klimaschutz gehen hier Hand in Hand.

Mannhagener Moor, im Vordergrund Wollgras

Das Projekt startete 2021 mit der Planungsphase, bei der die erforderlichen Höhenvermessungen, Maßnahmen zum Stau der Entwässerungsgräben und zur Entkusselung bzw. Durchforstung konzipiert sowie die notwendigen Genehmigungsverfahren eingeleitet wurden. Infolge zahlreicher bürokratischer Hemmnisse hat sich das Genehmigungsverfahren bis ins Jahr 2024 hingezogen.

2024 folgt nun die eigentliche Umsetzungsphase. Im Zentrum stehen hydrologische Maßnahmen wie der vollständige Verschluss von aus dem Moor wegführenden Entwässerungsbahnen. Dabei handelt es sich zum einen um eine Verrohrung, die das Wasser im Norden aus dem Moor führt, zum anderen um einen Graben an der westlichen und nordöstlichen Moor-Grenze. Weiterhin sind verschiedene Gräben innerhalb des Moores zu verschließen bzw. zu stauen. Darüber hinaus wird es erforderlich sein, flächig Birken- und Kiefernaufwuchs auf den Moorkörpern zu entfernen und darüber hinaus Durchforstungsmaßnahmen vorzunehmen, um die Wasserbilanz des Moores zu verbessern. Aktuell liegt die Verdunstung durch den (durch die Entwässerung und Degradation des Moores begünstigten) Baumbestand weit über den jährlichen Niederschlägen.

Für ein Monitoring der Moor-Wasserstände als Grundlage der Erfolgskontrolle der Maßnahmen und der erzielten Minderung der CO2-Emissionen wurde im Sommer 2021 ein Pegelnetz installiert, das alle wichtigen Moorkörper abbildet. Die 11 Logger messen alle 6 Stunden automatisch den Wasserstand. Der höchste Klimaeffekt wird dann erreicht, wenn der Wasserstand bis fast an die Oberfläche des Geländes reicht.

Michael Bellwinkel, PlanBe, bei der Moorlesung. Quelle: Succow Stiftung

Im Juni 2022 haben die Succow Stiftung und PlanBe das Projekt im Rahmen einer Lesung im Mannhagener Moor mit Prof. Hans Joosten, Träger des Umweltpreises 2021, öffentlich vorgestellt.

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Wollgras im Mannhagener Moor
Birkenaufwuchs aufgrund von zu niedrigem Wasserstand, Quelle: Succow Stiftung
Weißes Schnabelried, Quelle: Succow Stiftung
Weißes Schnabelried, Quelle: Succow Stiftung
Blumenbinse sowie Moosbeere, Quelle: Succow Stiftung
Blumenbinse sowie Moosbeere, Quelle: Succow Stiftung