
Klimaschutz durch Moorschutz!
Nach einem endlos langen Genehmigungsverfahren konnten im Februar 2024 endlich die Umbauarbeiten zur Wiederherstellung des zwischen Stralsund und Greifswald gelegenen Mannhagener Moores beginnen. Ziel war, die hohen CO2-Emissionen des Moores deutlich zu verringern. Durch den Verschluss der Entwässerungsgräben wird der Wasserstand angehoben und der noch verbliebene Torf vor weiterer Zersetzung geschützt. Denn unterhalb des erhöhten Wasserstands kann sich der Torf nicht mehr mit Sauerstoff zu dem klimaschädlichen CO2 verbinden. Durch die Wiederherstellung des ehemals nassen Zustands des Moores leisten die Projektförderer einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Klimakrise wie auch zum Naturschutz.

Denn das Mannhagener Moor ist ein Schmetterlingsparadies, das auch zwei bundesweit stark gefährdete Schmetterlingsarten beherbergt: Die auf Hochmoore spezialisierten Arten Hochmoor-Bläuling und Hochmoor-Perlmutterfalter. Sie benötigen hydrologisch stabile Verhältnisse. Auch deshalb soll ein naturnahes Wasserregime im Mannhagener Moor wiederhergestellt und das ursprüngliche Binnenentwässerungssystem möglichst vollständig rekonstruiert werden. Moor-, Arten- und Klimaschutz gehen hier Hand in Hand.
Die Planungsarbeiten für das Projekt starteten bereits 2021. Dabei wurden die erforderlichen Höhenvermessungen, Maßnahmen zum Stau der Entwässerungsgräben und zur Entkusselung bzw. Durchforstung konzipiert sowie die notwendigen Genehmigungsverfahren eingeleitet. Infolge zahlreicher bürokratischer Hemmnisse hat sich das Genehmigungsverfahren bis ins Jahr 2024 hingezogen, obwohl es ausschließlich darum ging, das als Naturschutzgebiet ausgewiesene Moor in seinen ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen. Warum eine solche Genehmigung Jahre dauert, enorme Personalressourcen bindet und Klimaschutz-Maßnahmen verzögert, bleibt das Geheimnis der verantwortlichen Behörden.

Nachdem alle Genehmigung vorlagen, ging es ganz schnell: die im Februar 2024 begonnenen Arbeiten zum vollständigen Verschluss des um das Moor angelegten Ringgrabens sowie der aus dem Moor wegführenden Entwässerungsbahnen konnten bereits im Juni 2024 abgeschlossen werden. Die Ergebnisse des Projekts sind im Abschlussbericht zusammengestellt.
In einem im Herbst 2025 startenden Folgeprojekt werden noch Gräben innerhalb des Moores verschlossen und der großflächig infolge der Trockenlegung entstandene Baumbestand reduziert, um die hohe Wasserverdunstung durch die Bäume zu vermindern und dadurch die Wasserbilanz des Moores zu verbessern. Aktuell liegt die Verdunstung durch den Baumbestand über den jährlichen Niederschlägen.

Für das Monitoring der Moor-Wasserstände als Grundlage der Erfolgskontrolle der Maßnahmen und der erzielten Minderung der CO2-Emissionen wurde im Sommer 2021 ein Pegelnetz installiert, das alle wichtigen Moorkörper abbildet. Die 11 Logger messen alle 6 Stunden automatisch den Wasserstand. Der höchste Klimaeffekt wird dann erreicht, wenn der Wasserstand bis fast an die Oberfläche des Geländes reicht.

Im Juni 2022 haben PlanBe und die Succow Stiftung das Projekt im Rahmen einer Lesung im Mannhagener Moor mit Prof. Hans Joosten, Träger des Umweltpreises 2021, öffentlich vorgestellt. Mit der Aufstellung von zwei Bänken, die dank der großzügen Spenden von drei Unterstützer/innen aus NRW und Berlin finanziert werden konnten, wurde das Projekt im März 2025 abgeschlossen. Im Beisein des Bürgermeisters der Gemeinde Sundhagen und des Geschäftsführers der Succow Stiftung wurden sie der Öffentlichkeit übergeben.











