Die Klimakrise ist real
Die menschgemachte, insbesondere von den Industrienationen verursachte Klimakrise schreitet ungebremst voran, ohne dass Änderung in Sicht ist, im Gegenteil: In Deutschland wurde 2022 mittels Beschleunigungsgesetz innerhalb von Monaten ein Terminal für das besonders klimaschädliche Flüssiggas errichtet, während der Bau klimaschonender Windkraftanlagen infolge unzähliger bürokratischer Hindernisse unverändert viele Jahre dauert. Die globalen Treibhausgas-Emissionen1 erreichten 2024 einen neuen Höchststand, in Deutschland überschritten der Verkehrs- und Gebäudesektor zum wiederholten Mal die Zielwerte. 2024 war 1,6 Grad wärmer als das vorindustrielle Niveau und damit das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Klagen gegen die politische Blockierung des Klimaschutzes (Bundesverfassungsgericht und Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte) waren in zentralen Punkten erfolgreich. Am 30.11.2023 hat das OVG Berlin-Brandenburg die Bundesregierung verurteilt, „ein Sofortprogramm nach § 8 Klimaschutzgesetz zu beschließen, das die Einhaltung der im Klimaschutzgesetz genannten Jahresemissionsmengen der Sektoren Gebäude und Verkehr für die Jahre 2024 bis 2030 sicherstellt.“
Ändert sich am derzeitigen Treibhausgas-Ausstoß nichts, ist das verfügbare CO2-Restbudget zur Erreichung des 2015 im Pariser Klimaschutz-Abkommen völkerrechtlich bindend vereinbarten Limits, die globale Erwärmung auf möglichst 1,5 Grad zu begrenzen, bereits 2029 verbraucht (siehe Was wir heute übers Klima wissen; Fakten rund ums Klima). Darauf hat das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil vom 29.04.2021 ausdrücklich hingewiesen. Und spätestens seit dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24.02.2022 ist auch klar: Nur durch den schnellen Ausbau der regenerativen Energien im Rahmen einer sozial-ökologischen Transformation lassen sich die Abhängigkeiten von Lieferanten fossiler Energien wie Russland reduzieren. Beim CO2-Budget ist ähnlich wie bei einem Bankguthaben: Ist das Geld verbraucht, gibt es nichts mehr, „denn einen Überziehungskredit gewährt uns die Erde nicht“ (Stefan Rahmstorf).
Da absehbar die Erderwärmung dauerhaft das im Pariser Abkommen vereinbarte 1,5 Grad-Limit überschreiten wird, drohen unermessliche Kosten und irreversible Folgen, die schon jetzt sichtbar sind und vor denen der Weltklimarat IPCC seit Jahren eindringlich warnt: Eine weitere Zunahme der Wetter- und Klimaextreme einhergehend mit dem Versteppen von Agrarböden, Waldbränden, Hitzewellen/Dürren und Überschwemmungen ungekannten Ausmaßes weltweit und den damit verbundenen Schäden für Mensch und Natur, schmelzende Pole/Gletscher, Erwärmung der Meere und steigende Meeresspiegel und eine weltweite Migration2 vor Hunger und Dürre zählen dazu. Das zeigt, dass bereits 1,5 Grad viel zu viel sind. „Die Klimarisiken gefährden die Energie- und Ernährungssicherheit, die Ökosysteme, die Infrastruktur, die Wasserressourcen, die Finanzstabilität und die Gesundheit der Menschen in Europa.“ (EUA) Klimaforschende fordern deshalb ein Ein-Grad-Limit.
„Die jetzigen globalen CO2-Emissionen können zwar durch Energie-, Wärme- und Mobilitätswende um 80-90 % verringert werden – aber es wird ein Rest bleiben, den wir nicht wegbekommen (z. B. aus der Landwirtschaft, industriellen Prozessen und Fernflügen) und den wir ausgleichen müssen, um das Weltklima zu stabilisieren.“ (Stefan Rahmstorf) Groß angelegte, naturnahe und nachhaltige Wiederbewaldung, die Vermehrung von Biomasse und das Wiedervernässen von Mooren können diese Lücke schließen (naturnaher, natürlicher Klimaschutz). PlanBe leistet dazu einen Beitrag. Die drohende Klimakatastrophe ist damit aber keineswegs abgewendet, denn durch solche Ansätze lassen bis 2100 max. 5 globale Jahresemissionen auf dem aktuellen Niveau kompensieren. Das ist gut, aber längst nichtausreichend. An einem schnellen und vollständigen Ausstieg aus der kohlenstoffbasierten Energienutzung mit entsprechender Reduzierung der CO2-Emissionen führt also kein Weg vorbei. Damit muss jetzt begonnen und dafür müssen jetzt die politischen Weichen gestellt werden.
UN-Generalsekretär António Guterres drückt es so aus: „Die Alarmglocken sind ohrenbetäubend!“ Die Folgen der bisherigen Erwärmung erleben wir jeden Tag. Und es wird noch krasser, wenn die globale Erwärmung 2 Grad oder noch mehr erreicht. Bis zu 4 Grad sind bis 2100 zu erwarten, wenn wir weitermachen wie bisher.
Was ist jetzt zu tun?
Viele Menschen verzweifeln an der immer weiter um sich greifenden Klimakrise. Das ist nachvollziehbar. Um die Klimakrise aber nicht weiter eskalieren zu lassen, sollten so viele wie möglich etwas im privaten Leben ändern und auf ihre politischen Vertreter/innen einwirken, endlich den Turbo bei der Energie- und Verkehrswende, bei der energetischen Gebäudesanierung, beim ökologischen Umbau der Landwirtschaft und bei der Kreislaufwirtschaft anzuwerfen, damit für künftige Generationen ein Leben auf der Erde noch möglich ist. Reiche Menschen, die aufgrund ihres Lebensstils zu den Hauptverursachern der Klimakrise zählen, können noch mehr tun. Sie können ihren Lebensstil ändern und in CO2-Senken investieren und damit ein wirksames und sichtbares Zeichen setzen. Michael Bellwinkel hat sich entschieden, sein Erbe in PlanBe, die gemeinnützige Stiftung für Umwelt- und Klimaschutz, einzubringen. Ziel ist, Biomasse zu erhalten und zu vermehren. Denn Biomasse entsteht bei der Photosynthese durch Umwandlung von CO2 in Kohlenstoff (C), das in allen Pflanzen und im Torf der Moore enthalten ist. PlanBe finanziert deshalb die Wiedervernässung von trocken gelegten Mooren und das Pflanzen von hunderttausenden von Bäumen. Beides trägt zur Senkung von CO2 in der Atmosphäre bei.
Aber das Geld von Einzelnen reicht nicht aus, um einen wirklich spürbaren Effekt zu erzielen. Deshalb ist es wichtig, dass möglichst hunderte, besser tausende seinem Beispiel folgen. Nicht jede/r muss dafür eine eigene Stiftung gründen. Am schnellsten und unaufwändigsten ist eine Spende oder Zustiftung an PlanBe oder eine andere Klimaschutz-Stiftung. Um so mehr sich daran beteiligen, um so besser kann das Klima stabilisiert werden. Und es geht auch eine Nummer kleiner: Schon wenige Euro reichen für das Pflanzen eines Baumes!
Packen wir es also an: durch Ändern unserer Lebensweise, durch politische Einflussnahme für eine sozial-ökologische Transformation und durch Investieren in CO2-Senken wie Wälder und Moore.
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1 Anstieg der Konzentrationen bei den drei wichtigsten Treibhausgasen (THG) in der Atmosphäre seit Beginn der Industrialisierung bis 2023:
– Kohlendioxid (CO2) +151 % (auf 419,6 ppb)
– Methan (CH4) +265 % (auf 1.921,9 ppb)
– Lachgas (N2O) +125 % (auf 336,7 ppb)
Zündeln und zweifeln beim Klimaschutz
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2 Laut UNHCR sind bereits 2023 26,4 Mio. Menschen aus ihrer Heimat wegen der Folgen der Klimakrise geflohen.
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