Die Klimakrise ist real
Die menschgemachte, insbesondere von den Industrienationen verursachte Klimakrise schreitet ungebremst voran, ohne dass Änderung in Sicht ist, im Gegenteil: In Deutschland wurde 2022 mittels Beschleunigungsgesetz innerhalb von Monaten ein Terminal für das besonders klimaschädliche Flüssiggas errichtet, während der Bau klimaschonender Windkraftanlagen infolge unzähliger bürokratischer Hindernisse unverändert viele Jahre dauert. 2021 sind die Treibhausgas-Emissionen1 in Deutschland um 4,5 % gestiegen, der höchste Anstieg seit 1990. 2022 erreichten die globalen Treibhausgas-Emissionen einen neuen Höchststand (57,4 Mrd. t), in Deutschland überschritten der Verkehrs- und Gebäudesektor zum wiederholten Mal die Zielwerte. Der Weltklimarat IPCC hat im März 2023 erneut nachdrücklich vor den Folgen der Klimakrise gewarnt. Klagen gegen die politische Blockierung des Klimaschutzes (Bundesverfassungsgericht und Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte) waren in zentralen Punkten erfolgreich. Am 30.11.2023 hat das OVG Berlin-Brandenburg die Bundesregierung verurteilt, „ein Sofortprogramm nach § 8 Klimaschutzgesetz zu beschließen, das die Einhaltung der im Klimaschutzgesetz genannten Jahresemissionsmengen der Sektoren Gebäude und Verkehr für die Jahre 2024 bis 2030 sicherstellt.“

Ändert sich am derzeitigen Treibhausgas-Ausstoß nichts, ist das verfügbare CO2-Restbudget zur Erreichung des 2015 im Pariser Klimaschutz-Abkommen völkerrechtlich bindend vereinbarten Limits, die globale Erwärmung auf möglichst 1,5 Grad zu begrenzen, bereits 2029 verbraucht (siehe Was wir heute übers Klima wissen; Fakten rund ums Klima). Darauf hat das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil vom 29.04.2021 ausdrücklich hingewiesen. Und spätestens seit dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24.02.2022 ist auch klar: Nur durch den schnellen Ausbau der regenerativen Energien im Rahmen einer sozial-ökologischen Transformation lassen sich die Abhängigkeiten von Lieferanten fossiler Energien wie Russland reduzieren (Zett-Studie).

Beim CO2-Budget ist ähnlich wie bei einem Bankguthaben: Ist das Geld verbraucht, gibt es nichts mehr, „denn einen Überziehungskredit gewährt uns die Erde nicht“ (Stefan Rahmstorf). Wird also das Limit von max. 1,5 Grad Erderwärmung verfehlt, drohen unermessliche Kosten und irreversible Folgen, die schon jetzt erkennbar sind: Eine weitere Zunahme der Wetterextreme, eine zusätzliche Erhöhung der Meeresspiegel und eine weltweite Migration2 vor Hunger und Dürre in nie gekanntem Ausmaß zählen dazu.

„Die jetzigen globalen CO2-Emissionen können zwar durch Energie-, Wärme- und Mobilitätswende um 80-90 % verringert werden – aber es wird ein Rest bleiben, den wir nicht wegbekommen (z. B. aus der Landwirtschaft, industriellen Prozessen und Fernflügen) und den wir ausgleichen müssen, um das Weltklima zu stabilisieren.“ (Stefan Rahmstorf) Groß angelegte, naturnahe und nachhaltige Wiederbewaldung und die Wiedervernässung von Mooren können diese Lücke schließen (naturbasierter, natürlicher Klimaschutz). Die drohende Klimakatastrophe ist damit aber keineswegs abgewendet, denn durch solche Ansätze lassen bis 2100 max. 5 globale Jahresemissionen auf dem aktuellen Niveau kompensieren. Das ist gut, aber nicht längst ausreichend. An einem schnellen und vollständigen Ausstieg aus der kohlenstoffbasierten Energienutzung mit entsprechender Reduzierung der CO2-Emissionen führt also kein Weg vorbei. Damit muss jetzt begonnen und dafür müssen jetzt die politischen Weichen gestellt werden.

Aktuell nähern wir uns mit riesen Schritten der 1,5 Grad-Limit. In seinem Sonderreport von 2019 berichtet der Weltklimarat IPCC, dass sich die Landflächen (noch nicht die Ozeane) seit Beginn der Industrialisierung bereits um 1,5 Grad erwärmt haben. Im Februar 2022 warnte der Weltklimarat IPCC erneut eindringlich vor häufigeren Wetter- und Klimaextremen, schmelzenden Gletschern, steigendem Meeresspiegel und den damit verbundenen Schäden für Mensch und Natur, sofern die Treibhaus-Emissionen nicht schnell und drastisch reduziert werden: Erforderlich sei ein beschleunigter, sozial wie global gerechter Klimaschutz! 2023 wurde das 1,5 Grad-Limit schon fast erreicht, wobei sich Europa von allen Kontienten am schnellsten erwärmt. Die bereits heute sichtbaren Effekte – Erwärmung der Meere, Abschmelzen der Pole/Gletscher, Versteppen von Agrarböden, Waldbrände, Hitzewellen/Dürren und Überschwemmungen ungekannten Ausmaßes weltweit – zeigen, dass bereits 1,5 Grad viel zu viel sind. „Die Klimarisiken gefährden die Energie- und Ernährungssicherheit, die Ökosysteme, die Infrastruktur, die Wasserressourcen, die Finanzstabilität und die Gesundheit der Menschen in Europa.“ (EUA) Klimaforschende fordern deshalb ein Ein-Grad-Limit.

UN-Generalsekretär António Guterres drückt es so aus: „Die Alarmglocken sind ohrenbetäubend!“ Die Folgen der bisherigen Erwärmung erleben wir jeden Tag. Und es wird noch krasser, wenn die globale Erwärmung 1,5 Grad, 2 Grad oder noch mehr erreicht. Bis zu 4 Grad sind bis 2100 zu erwarten, wenn wir weitermachen wie bisher.

Was ist jetzt zu tun?
Viele Menschen verzweifeln an der immer weiter um sich greifenden Klimakrise. Das ist nachvollziehbar. Es hilft aber nicht weiter. Weiter hilft aber, wenn jede/r etwas im privaten Leben ändert und auf ihre/seine politischen Vertreter/innen einwirkt, endlich den Turbo bei der Energie- und Verkehrswende, bei der energetischen Gebäudesanierung, beim ökologischen Umbau der Landwirtschaft und bei der Kreislaufwirtschaft anzuwerfen, damit für künftige Generationen ein Leben auf der Erde noch möglich ist. Reiche Menschen, die aufgrund ihres Lebensstils zu den Hauptverursachern der Klimakrise zählen, können noch mehr tun. Sie können ihren Lebensstil ändern und in CO2-Senken investieren und damit ein wirksames und sichtbares Zeichen setzen. Michael Bellwinkel hat sich entschieden, sein Erbe in PlanBe, die gemeinnützige Stiftung für Umwelt- und Klimaschutz, einzubringen. Ziel ist, Biomasse zu erhalten und zu vermehren. Denn Biomasse entsteht durch Umwandlung von CO2 in Kohlenstoff (C), das in allen Pflanzen und im Torf der Moore enthalten ist. PlanBe finanziert deshalb die Wiedervernässung von trocken gelegten Mooren und das Pflanzen von hunderttausenden von Bäumen. Beides trägt zur Senkung von CO2 in der Atmosphäre bei.

Aber das Geld von Einzelnen reicht nicht aus, um einen wirklich spürbaren Effekt zu erzielen. Deshalb ist es wichtig, dass möglichst hunderte, besser tausende seinem Beispiel folgen. Nicht jede/r muss dafür eine eigene Stiftung gründen. Am schnellsten und unaufwändigsten ist eine Spende oder Zustiftung an PlanBe oder eine andere Klimaschutz-Stiftung. Um so mehr sich daran beteiligen, um so besser kann das Klima stabilisiert werden. Und es geht auch eine Nummer kleiner: Schon wenige Euro reichen für das Pflanzen eines Baumes!

Packen wir es also an: durch Ändern unserer Lebensweise, durch politische Einflussnahme für eine sozial-ökologische Transformation und durch Investieren in CO2-Senken wie Wälder und Moore.

1 Die Weltwetterorganisation (WMO) ermittelte folgende Anstiege bei den drei wichtigsten Treibhausgasen (THG) seit Beginn der Industrialisierung bis 2020:
– Kohlendioxid (CO2) + 149 % (auf 413,2 ppb)
– Methan (CH4) + 262 % (auf 1.889 ppb)
– Lachgas (N2O) + 123 % (auf 333,2 ppb)

Zündeln und zweifeln beim Klimaschutz

Klimakonferenz vom 30.11. bis 12.12.2023 in Dubai

2 Laut UNHCR sind bereits 2022 32,6 Mio. Menschen aus ihrer Heimat wegen der Folgen der Klimakrise geflohen.

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