Immer wieder brennen die Moore: Im Frühjahr 2023 brannte das Göldenitzer Moor südlich von Rostock. Im Landkreis Diepholz (Niedersachsen) haben Moore 2020 mehrfach gebrannt, zuletzt im August. Im Mai 2020 brannte das Loben-Moor in Brandenburg, im April 2020 brannte im Naturschutzgebiet Aschendorf bei Papenburg eine Fläche von 32 ha, im September 2018 brannten im Naturschutzgebiet Tinner Dose-Sprakeler Heide auf einem Bundeswehrtestgelände bei Meppen 1.000 ha. Möglich ist das, weil die Moore trocken gelegt wurden und wochenlange Trockenheit infolge der Klimakrise die Brände begünstigt: „Trockene Moore sind brandgefährlich,“ so der Moorforscher Jurasinski, „Wiedervernässung ist der beste Brandschutz.“

92 % der deutschen Moore sind entwässert, wodurch sie von CO2-Speichern zu CO2-Emittenten wurden. Im Unterschied zu Niedermooren speisen sich Hochmoore überwiegend aus Regenwasser. Damit dieses bei der Wiedervernässung nicht abfließt, werden die vom Mensch angelegten Entwässerungsgräben mit Querdämmen aufgestaut. Zudem werden sog. Verwallungen/Kammerungen aus dem vorhandenen Torf angelegt, die verhindern, dass im abschüssigen Gelände das Wasser abfließt. Zudem müssen häufig Verbuschungen und Gehölze entfernt werden, um das Torfwachstum wieder in Gang zu setzen.1

Barnstorfer Moor, Landkreis Diepholz (Nds.)
PlanBe hat 2020 im Barnstorfer Moor trocken gelegte Moorflächen erworben, um diese degradierten Moore wieder zu vernässen und den CO2-Austritt zu stoppen. Ende 2020 hat daraufhin der Kreis beschlossen, mit einem Flurbereinigungsverfahren die Renaturierung des gesamten Barnstorfer Moores mit über 1.000 ha vorzubereiten.

Barnstorfer Moor

Mannhagener Moor, Landkreis Vorpommern-Rügen (MV)
Die ursprünglich für die PlanBe-Flächen im Barnstorfer Moor von der Deutschen Postcode Lotterie (DPL) bewilligten Fördermittel werden nun für die Wiedervernässung des Mannhagener Moores genutzt. Der Beirat dieser Soziallotterie unter Vorsitz von Frau Prof. Dr. Rita Süssmuth, ehemalige Präsidentin des Deutschen Bundestags und ehemalige Bundesministerin, hatte 2020 den Förderantrag von PlanBe positiv beschieden. Die Umsetzung des Vorhabens erfolgt in Kooperation mit der Michael Succow Stiftung in Greifswald. Das Mannhagener Moor ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen und Teil des FFH-Gebietes „Moore zwischen Greifswald und Miltzow“.

Mannhagener Moor: Moorkolk (mit typischer Hochmoor-Vegetation: Weißes Schnabelried), Quelle: Succow Stiftung

Ziel des 2021 begonnenen Projektes ist, die ökologische Funktionsfähigkeit der trockengelegten Moorflächen durch Vernässungsmaßnahmen wieder herzustellen. Dadurch wird das Moor gleichfalls als Kohlenstoffsenke dauerhaft reaktiviert und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Verminderung der globalen Erwärmung. Gleichzeitig wird ein Beitrag zum Arten- und Biotopschutz sowie zum Gewässerschutz erbracht. mehr lesen –>

Leidissoo Moor, Estland
2022 hat PlanBe hat mit der Succow Stiftung ein weiteres großes Moorprojekt in Estland begonnen, bei dem eine 809 ha große Fläche im Leidissoo Moor wiedervernässt wird. Als Vorhabensträger ist die Estnische Staatsforstgesellschaft RMK eingebunden, die die konkrete Umsetzung vor Ort übernommen hat. mehr lesen –->

Rundblättriger Sonnentau

1 Dieter Tornow: Kursbuch Diepholzer Moorniederung, Diepholz 2018

Barnstorfer Moor am 11.03.2020, Quelle: Naturschutzring Dümmer